GICON erhält Planungsauftrag für Biogasanlage nach dem GICON®-Biogasverfahren

Baustelle in ChongQing
Neue Biogasanlage zur Verwertung kommunaler Abfälle entsteht in Südwestchina

Neben einem umfangreichen Planungsauftrag für einen Anlagenneubau im äußersten Nordosten Chinas, ist GICON künftig auch im Landesinneren präsent. Im vierten Quartal 2019 hat der Dresdner Ingenieurdienstleister einen Vertrag mit dem chinesischen Partner „ZKSY environmental technology (Beijing) Co., Ltd.“ unterschrieben. GICON wird das Engineering einer neu zu errichtenden und nach dem GICON®-Biogasverfahren arbeitenden Biogasanlage in ChongQing übernehmen. Das Besondere: GICON dockt mit seinen Planungen direkt an geplante oder bestehende Anlagenteile des chinesischen Betreibers an. Für den Anlagenteil (Perkolation) nach dem GICON®-Biogasverfahren übernimmt GICON das Basic Design, das Detail Engineering sowie Unterstützung bei der Auswahl der Komponenten. Ebenfalls durch GICON erfolgen die Rohrleitungsplanung sowie die Planung aller Gebäude mit mechanischer und elektrischer Ausrüstung, des Prozesswassertanks sowie des Belüftungssystems der Perkolatoren.

Erste Vorarbeiten, wie die Erarbeitung von Prozessdiagrammen und Spezifikationen des Trockenfermentationsprozesses, hat GICON bereits geleistet. Die Tragwerksplanung erfolgt vor Ort durch ein chinesisches Ingenieurbüro, allerdings in enger Abstimmung mit den GICON-Ingenieuren. Möglich machen diese enge Kooperation die chinesischen Muttersprachler der zur GICON-Firmengruppe gehörenden Firma GAET (GICON Advanced Environmental Technologies GmbH) aus der Niederlassung Shenzhen (China).

Abfallbehandlung nach dem GICON®-Biogasverfahren

Die Anlage nach dem GICON®-Biogasverfahren soll 50 Tonnen organikreicher Fraktion aus der mechanischen Vorsortierung pro Tag verwerten. Dabei handelt es sich vorrangig um Küchen- sowie hausmüllähnliche Abfälle, die neben organischen Bestandteilen auch Papier, Glass, Holz, Plastik, Metall und andere Stoffe enthalten. Die angelieferten Abfälle werden durch ZKSY so aufgearbeitet, dass die biologischen Bestandteile zur Verwertung und je nach Charakteristik in verschiedenen Biogasprozessen eingesetzt werden können. GICON-Projektleiter Mathias Herms beschreibt das weitere Vorgehen: „Zum ersten Mal wird eine Anlage nach dem GICON®-Biogasverfahren thermophil, das heißt bei einer Temperatur von 50 bis 55 Grad, betrieben. Durch die höhere Temperatur wird sichergestellt, dass Keime und Schadstoffe abgetötet werden und die Gärreste als Düngemittel geeignet sind. Zugleich wird ein höherer Stoffumsatz der Anlage ermöglicht. Trotz den daraus resultierenden ingenieurtechnischen Anforderungen, u.a. bei der Statik, haben wir uns einen ehrgeizigen Zeitplan gesetzt und wollen die Anlage im kommenden Jahr in Betrieb nehmen.“

Die Anlage diene den chinesischen Partnern als eine Art Versuchsanlage, erläutert Mathias Herms weiter, um Vor- und Nachteile beim Einsatz spezifischer Substratarten abzuleiten. Am Standort würden parallel mehrere Anlagen nach unterschiedlichen Verfahren errichtet. Aus Vergleichsdaten des Anlagenbetriebs ließen sich dann entsprechende Investitionsentscheidungen für künftige Großanlagen treffen.

Das GICON®-Biogasverfahren ist seit 2014 in China zertifiziert. Es ist speziell auf störstoffreiche Abfälle als Substrat ausgelegt. Als diskontinuierliche Trockenfermentation mit Perkolation ist sein Alleinstellungsmerkmal die konsequente Zweistufigkeit, das heißt die Trennung der Teilprozesse Hydrolyse und Methanbildung. Im Vergleich zu herkömmlichen Biogasverfahren werden damit zahlreiche Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Energieeffizienz und Robustheit erreicht.  

Erschließung neuer Regionen und Ausweitung des Produktportfolios

Mit dem Auftrag in ChongQing stellt GICON seine Vielseitigkeit unter Beweis und weitet sein Engagement in China auf weitere Regionen und Kompetenzbereiche aus. Während der Ende 2018 erhaltene Planungsauftrag die Verarbeitung tierischer Abfälle von Schweinemastanlagen in einer ländlichen Region umfasste, werden in ChongQing die kommunalen Abfälle einer Millionenmetropole verarbeitet. ChongQing liegt am Zusammenfluss von Jangtsekiang und Jialing und bildet die Grenze zwischen Zentral- und Südwestchina. Die gesamte Verwaltungseinheit ist die größte von vier sogenannten regierungsunmittelbaren Städten in China, die direkt der Zentralregierung unterstellt sind. Rund 30 Mio. Einwohner leben in der Region ChongQing, die durch ihr subtropisches Klima gekennzeichnet ist, was zu kurzen, milden Wintern ohne Frost und feucht-heißen Sommern mit bis zu 40°C führt.

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